Sehr geehrte Damen und Herren,
am 6. Mai 2009 steht das Telecom-Paket bei Ihnen zur Abstimmung, welches einige wenig erfreuliche, ja sogar gefährliche Erweiterungen beinhaltet, die nachhaltig die Netzneutralität im Internet gefährden!
Worum geht es? Das Internet ist heute so wichtig geworden wie das Stromnetz oder der Anschluss des öffentlichen Versorgers mit Wasser. Ungefilterte und nicht beschnittene Informationen sind die Grundlage für moderne Demokratien. Dass einzelnen Zugangsprovidern nun die Möglichkeit gegeben werden soll, den Zugang zum Netz zu beschneiden, um Geschäftsmodelle gegen den Willen des Gemeinwohls durchzudrücken, ist nicht hinnehmbar. Die Methodik ist insbesondere dann mehr als problematisch, wenn der Zugangsprovider aufgrund der lokalen Situation als einziger Zugangsprovider quasi das Monopol auf Informationen aus dem Internet hat.
Als Webentwickler bin ich von der Innovationskraft, die das Internet mir und anderen gibt, abhängig. Die Weiterentwicklung des Internets wird jedoch heutzutage von vielen Seiten torpediert (bspw. durch Trivialpatente auf “softwarebasierte Erfindungen”). Ein Angriff auf das freie Netz, so wie wir es bisher (noch) haben, könnte allerdings dieser Entwicklung den Todesstoß geben. Erinnern Sie sich noch an die “Insellösungen” von Internetprovidern (Compuserve, AOL, T-Online), von denen Mitte bis Ende der 90er Jahre die Mehrzahl der Nutzer davon ausgingen, das sei “das Internet” ? “Portale”, die eine eingeschränkte Sicht auf die verfügbaren Informationen darboten und gemäß dem jeweiligen Geschäftsmodell den Nutzer eher auf die gewinnbringenden Seiten verwiesen? Zum Glück ist das Geschichte!
Während ich damals als Informatiker immer noch relativ leicht auf eigenen Wegen vorankam, weil das Netz an sich frei und verfügbar war, wären technische Beschränkungen seitens der Zugangsprovider, die nun erlaubt würden, ein Dead-End selbst für mich als Techniker.
Deshalb, treten Sie für Netzneutralität ein und verweigern Sie Ihre Stimme dieser gefährlichen Gesetzesvorlage!
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Thomas Keller.
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